10 Jahre Morgenvogel Real Estate - M0RE

Die Renovierung von Fassaden und die innerstädtische Verdichtung nach dem Mauerfall verdrängt zusehends Brutplätze und Nistmöglichkeiten und bedroht die Artenvielfalt. Daher produzieren die Künstlerin Maria-Leena Räihälä und der Autor Manuel Bonik mit dem Kunstprojekt Morgenvogel Real Estate seit über zehn Jahren Vogelbruthäuser, bewerben sie mit künstlerischen Mitteln (Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Festivals etc.) und verbreiten sie im Berliner Stadtraum und anderswo – wie man etwa hier sehen kann. So wurden durch Privatkäufe und Verschenken, ca. 300 Vogelhäuser verbreitet.

2017 wurde dann der Aamulintu e.V. gegründet, der als gemeinnützig anerkannt ist für Naturschutz und Landschaftspflege zum einen, für Kunst und Kultur zum anderen: Unter dem Projekttitel M0RE (man beachte die ei-förmige Null im Titel) und mit der Hilfe von Sponsoren produzieren wir jetzt Vogelhäuser, um sie zu verschenken. 2018 förderte uns die Stiftung Naturschutz Berlin: 250 Vogelhäuser gingen an Berliner Altersheime, Krankenhäuser und andere Institutionen. 2019 produzieren wir, mit Förderung durch die Stiftung Berliner Sparkasse, 500 Vogelhäuser, die dann durch individuelle Vogelhaus-Paten betreut werden sollen. Beim Zuschnitt hat uns wieder die gemeinnützige Holzwerkstatt von 35 Services geholfen. Zusammengebaut werden die Häuser mit Hilfe von Freiwilligen dann in Räumlichkeiten des Botanischen Volksparks in Pankow-Blankenfelde. So können wir dieses Jahr, immerhin, unser tausendstes Morgenvogel-Haus hängen.

Das aktuelle (finnisch inspirierte, aber deutschen Naturschutz-Richtlinien entsprechende) Design der Morgenvogel-Häuser ist im Besonderen auf Meisen, Spatzen, Kleiber und Trauerschnäpper ausgerichtet. Hinzu kommen im Rahmen von M0RE Spezialanfertigungen, etwa Starenkästen und Halbhöhlen für Rotschwänze und Rotkehlchen. Nota bene: Es handelt sich um (geschlossene) Brut-, nicht um (offene) Futterhäuser. Letztere sind natürlich auch wichtig; sie sind für Privatleute attraktiver und bei diesen weiter verbreitet. Umso wichtiger aber ist es, Bruthäuser zu propagieren und zu hängen, in denen Vögel nicht nur brüten, sondern auch überwintern können.

Den jeweiligen Institutionen entsprechend wird die Übergabe/Hängung/Wartung der Morgenvogel-Häuser von Lesungen, Konzerten, Screenings, Gesprächsrunden (birdtalks) u.ä. begleitet.

Die aus Holz gefertigten Morgenvogel-Häuser halten sich mindestens ein Dutzend Jahre. Ungefähr alle zwei Jahre müssen sie geöffnet und von alten Nestern befreit werden. Hierfür werden den Empfängern der Häuser Gebrauchsanleitungen gegeben und mit ihnen „Wartungsverträge“ geschlossen.

Wer beim Bau helfen möchte oder Vogelpate werden will, meldet sich bitte bei maria@morgenvogel.net.